Die Geschichte der Aktivitas endet nach kurzem Niedergang im Jahre 2003.
Die letzten Hinweise auf die Aktivitas finden sich in den Jahresberichten der Mitteilungsblättern des Altherrenverbandes der Jahre 2003 und 2005:
Jahresbericht 2002 |
............... Altherrenverbände und Aktive aller
Kantonsschulverbindungen haben sich zusammengesetzt, um den
Mitgliederschwund in den Verbindungen aufzuhalten. Man einigte sich auf eine
Farbenwoche an der Kantonsschule. Die Verbindungen durften sich durch eine
Ausstellung im Mitteltrakt des Gebäudes vorstellen, die Stellwände wurden in
verdankenswerter Weise durch die Schule vorbereitet. Über einen Mittag wurden
Bratwürste und Getränke zu Minimalpreisen feil geboten, um die Schüler vom
Gang an irgendeinen Take-Away abzuhalten und sie zu einem Gespräch über die
Verbindungen einzuladen. Die Idee schien gut, wurde aber kein Erfolg. Zwei
Gründe scheinen mir nachträglich relevant: Einerseits findet der Schulbetrieb
wegen der Bauarbeiten derzeit dezentralisiert an 6 verschiedenen Orten in der
Stadt statt, und anderseits ist ein grosser Teil der heutigen Schülerschaft zu
dumpf, um überhaupt wahrnehmen zu wollen, was neben ihnen und um sie
herum abläuft. Das ist ein hartes Urteil, ich weiss. Gewiss müsste man es
differenzierter betrachten und sähe dann das Schwergewicht der Gründe eher
nicht an der Schule sondern im heute tonangebenden und vorherrschenden
Lebensstil.
Das gibt Gelegenheit, einen Blick auf die Aktivitas zu tun. Seit ich AHP bin, habe ich nie so wenig Kontakt mit der Aktivitas gehabt wie im Berichtsjahr. Das mag verschiedene Gründe haben, aber es kam einfach nie eine eigentliche Kommunikation in Gang. Zwar habe ich keinen Anlass, am Geist der Aktivitas zu zweifeln, und doch höre ich kaum von einem Programm, von Sitzungsterminen und anderem. Nicht einmal schlechtes Finanzgebaren kommt mir zu Ohr. Ich spüre, dass sich wieder Bestandesprobleme ankünden, die uns wie alle anderen Verbindungen betreffen. Kantonsschülern fehlt einfach der Sinn für die Verbindungsidee, der Sinn für eine Konzentration der Freizeitaktivitäten, der Sinn auch für den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft. Es ist in seltsamer Weise paradox, dass die "Gesellschaft" verlangt, alles zu hinterfragen, wogegen das eigene Verhalten vieler davon verschont bleibt und bestimmungslos rieselt............. |
Jahresbericht 2003 | ................ Es darf nun nicht verschwiegen werden, dass unsere Aktivitas seit einigen Monaten förmlich am Verrieseln ist. Noch vor einem Jahr ernteten wir an der Jahreskonferenz der Altherrenpräsidenten Bewunderung, dass es der Industria gelang, einen Bestand von 8 aktiven Kantonsschülern auszuweisen. Davon ist heute nicht mehr die Rede. Der Bestand der Aktivitas lässt sich nicht einmal beziffern. Die Bemühungen des Vorstandes, mit den Aktiven in Kontakt zu treten, sind quasi fruchtlos. Die Mehrheit der Aktiven ist nicht einmal auffindbar, mit wenigen Ausnahmen haben sie offenbar die Kantonsschule verlassen, einzelne mit, die meisten ohne Abschluss. Wir stehen, was die Aktivitas betrifft, wieder einmal vor einem Scherbenhaufen............ |
Jahresbericht 2004 | ................. In meinen früheren Jahresberichten habe ich hier regelmässig von der Aktivitas berichtet. Dies entfällt seit einem Jahr. Der A.H.V.-Vorstand hat die Meinung des letzten General-Convents zur Kenntnis genommen und eine Pause in den Bemühungen um ein Neuaufleben der Aktivitas eingeschaltet, Das einzige, was unternommen wurde, ist die Gestaltung unseres Anschlagkastens in der Kantonsschule am Burggraben, der u.a. einen Text enthält, welcher interessierte Kantonsschüler einlädt, an den A.H.V. zu gelangen, wenn der Wunsch erwacht, eine Aktivitas zu gründen. Bei der Redaktion dieses Texts wurde aber nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, dass eine studentische Haltung bei Bewerbern erwünscht ist mit dem Worten "Eine Verbindung ist aber nicht irgendein Verein. Wer beitritt entschliesst sich zu einem engen Zusammenhalt mit den Mitgliedern; in den meisten Fällen entstehen Freundschaften, die ein Leben lang dauern. Eine solche studentische Haltung umfasst auch die Übernahme von anfallenden Arbeiten, Teilnahme an einem geordneten Sitzungsbetrieb und eine liberale Haltung, die über konfessionellem und parteipolitischem Gezänk steht. " Das fehlende Echo zeigt, dass solche Erwartungen nicht der tonangebenden Meinung von heute entsprechen.............. |